1200 Jahre Kirchengeschichte

Vom Hauptbahnhof zur St. Jacobi Kirche

Besuchen Sie mit uns die ev.-luth. Hauptkirchen Sankt Jacobi, Sankt Petri, die ehemalige Hauptkirche Sankt Katharinen und das Mahnmal Sankt Nikolai.

 

Rundgang 1200 Kirchen

 

Wir laden Sie herzlich zu unserem Vier-Türme-Rundgang ein. Besuchen Sie mit uns die drei evangelisch-lutherischen Hauptkirchen Sankt Jacobi, Sankt Petri und Sankt Katharinen sowie die ehemalige Hauptkirche, das heutige Mahnmal Sankt Nikolai.

Wir starten den Rundgang am Hauptbahnhof (Ausgang Mönckebergstraße) und erreichen als Erstes die Sankt Jacobi Kirche. Die Kirche ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Sie wurde erstmalig im Jahr 1255 erwähnt und bereits 1260 in die Hamburger Stadtbefestigung einbezogen. In der Kirche erwarten Sie drei eindrucksvolle mittelalterliche Altäre und die größte erhaltene Arp Schnittger Orgel Nordeuropas. Die Orgel wurde zwischen 1986 – 1993 durch Jürgen Ahrend aufwendig restauriert und in den Zustand von 1693 zurückversetzt.

Hätten Sie es gewusst?

Die Kirche wurde 1769 als erstes Gebäude Deutschlands mit einem Blitzableiter versehen und es gab das Gerücht, Johann Sebastian Bach habe sich um die Stelle des Kantors beworben und wurde aufgrund zu hoher Gehaltsforderung abgelehnt. Viele weitere Kunstwerke und Geschichten erwarten Sie im Kircheninneren.

Sankt Petri Kirche

Jetzt wird es Zeit, die St. Petri Kirche, die älteste Pfarrkirche Hamburgs zu besuchen. Der Haupteingang ist in der Bergstraße und ein barrierefreier Seiteneingang am Speersort. Der Ursprung der Kirche wird für spätestens Anfang 11. Jahrhundert angenommen. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie als Ecclesia Forensis (Marktkirche) im Jahre 1195. Nach der fast vollständigen Zerstörung beim großen Brand von 1842 wurde bereits sieben Jahre später ein neugotischer Neubau eingeweiht.

Der Neubau entsprach der mittelalterlichen Hallenkirche, nur die Gestaltung des Innenraumes wurde geändert. Die zahlreichen Kunstwerke der alten Kirche, wie z. B. der Löwenkopftürgriff, konnten vor dem Feuer gerettet werden und sind heute in der Kirche zu besichtigen.

Der Standort der Petri Kirche ist mit 9,48 Meter über Normal-Null der höchste Punkt der Hamburger Altstadt und der Kirchturm kann über 544 Stufen bis in eine Höhe von 123 Metern bestiegen werden. Probieren Sie es aus, die Aussicht ist fantastisch. Ein Fahrstuhl ist leider nicht vorhanden.

Mariendom

Gleich nebenan liegt der Domplatz. Hier stand bis 1805 die älteste Kirche der Hamburger Altstadt, der Mariendom. Ursprünglich als Bischofssitz gebaut, verlor sie diesen Status bereits im 9. Jahrhundert an Bremen. Im 13. Jahrhundert wurde sie als mächtige Domkirche im gotischen Stil neu gebaut. Nach der Reformation wurde die Kirche zur Enklave des Erzbistums Bremen in Hamburg.

Nachdem sie Anfang des 19. Jahrhundert an Hamburg fiel, wurde sie 1805 dem Erdboden gleichgemacht. Bedauerlicherweise wurden dabei viele Kunstwerke zerstört. Der heutige Domplatz erinnert an diese geschichtsträchtige Kirche und ist auf Wunsch der Hamburger Bürger so gestaltet worden.

Machen Sie hier doch einfach auf einem der weißen Blöcke eine Pause, viele Hamburger tun es auch.

Hauptkirche Sankt Katharinen

Wir verlassen den Domplatz und gehen zur Hauptkirche St. Katharinen. Der Eingang der Kirche ist nur über Kopfsteinpflaster erreichbar und somit nur bedingt barrierefrei. Die Kirche wurde erstmalig 1256 urkundlich erwähnt. Sie war der Mittelpunkt der Gemeinden Grimm, Cremon, Brook, Wandrahm und Kehrwieder.

Die Kirche ist eine dreischiffige gotische Pseudobasilika mit Chorumgang und hat im Mittelschiff eine Höhe von 29 Metern. Nach einem Bombenangriff 1943 blieben nur noch die Außenmauern und der Turmschaft stehen. Zwischen 1950 und 1957 erfolgte der Wiederaufbau der Kirche, allerdings aus Geldmangel nur ungenügend. Als Hauptkirche für die neue HafenCity wurde sie zwischen 2007 und 2013 umfassend saniert.

Wiedereröffnet wurde die Kirche am 1. Advent 2012 und die von der Firma Flentrop rekonstruierte Orgel wurde am 9. Juni 2013 eingeweiht. Der Innenraum vermittelt heute durch seine Höhe und Helligkeit ein Gefühl der Ruhe und Besinnlichkeit.

Die goldene Krone Katharinas, die den Turmhelm schmückt, soll der Sage nach aus dem Goldschatz Klaus Störtebekers gefertigt worden sein. Nur Sage? Wer weiß das schon?

Mahnmal Sankt Nikolai

Wir verlassen die Kirche St. Katharinen und steuern das Mahnmal St. Nikolai an. Der Weg führt uns über die Reimersbrücke, auf der Sie einen Moment verweilen sollten. Lassen Sie Ihren Blick über das Nikolaifleet schweifen und entdecken Sie, wie interessant und unterschiedlich die Rückansichten der Häuser sind. Nun noch schnell die Willy-Brandt-Straße überquert und schon sind wir beim Mahnmal St. Nikolai.

Die Ruine der Hauptkirche St. Nikolai ist heute ein Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945. Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie sich die eindrucksvollen Bilder, Statuen und Kunstwerke an, die in der Ruine ausgestellt sind. Versuchen Sie, sich vorzustellen, wie groß und eindrucksvoll die Kirche gewesen ist. Eine Fahrt mit dem Fahrstuhl zur Aussichtsplattform in 76 Metern Höhe rundet Ihren Besuch ab.

Bei seiner Fertigstellung 1874 war der Turm der St. Nikolai Kirche mit 147 Metern das höchste Bauwerk der Welt. Erst 1877 wurde er überflügelt.

Hier endet unser Rundgang. Wir hoffen, Sie hatten viel Spaß und haben den Rundgang genossen.

Bonus – Museum des Mahnmals St. Nikolai

Sollten Sie noch weiteren Bedarf an Kunst und Kultur haben, empfehlen wir einen Besuch im Museum des Mahnmals St. Nikolai. Hier erwartet Sie die Dauerausstellung Gomorrha. Das Museum ist barrierefrei und mit einem Sanitärraum ausgestattet.

Anschrift:
Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg, Tel. 040 – 37 11 25

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