Stadtteil „Im gelben Feld“ mit zwei Gesichtern
1938 wurde Jenfeld zusammen mit Wandsbek nach Hamburg eingemeindet, das dörfliche Flair blieb lange erhalten und war als Ausflugsziel sehr beliebt.
Stadtteil: Jenfeld
Bezirk: Wandsbek
Postleitzahlen: 22043, 22045
Fläche: circa 5 km²
Einwohner: circa 27.700
Einwohner km²: circa 5.600
US-Bahnen: Nächstgelegene Bahn-Verbindung U-Wandsbek Markt (U1)
Sightseeing: Jenfelder Moor
Kultur: Jenfeld-Haus
WC (barrierefrei): 2
Der Stadtteil Jenfeld liegt im Osten Hamburgs und gehört zum Bezirk Wandsbek. Begrenzt wird Jenfeld im Norden von Rahlstedt und Tonndorf, im Westen von Marienthal, im Süden von der Autobahn A24 als Grenze zu Billstedt, sowie im Osten durch Barsbüttel in Schleswig-Holstein.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde das damalige Dorf, dessen Name von „Yelefelde“ (gelbes Feld) abgeleitet wird, erstmals urkundlich erwähnt. 1938 wurde Jenfeld zusammen mit Wandsbek nach Hamburg eingemeindet, doch das dörfliche Flair blieb lange erhalten und war als Ausflugsziel beliebt.
In den 1930er Jahren entstanden nicht weniger als drei Kasernen (Lettow-Vorbeck, v. Estorff und Douaumont) und sorgten durch ihren Bau für die ersten befestigten Straßen in Jenfeld: Bei den verheerenden Bombenangriffen auf Hamburg 1943 verloren viele Hamburger ihre Wohnungen und die meisten fanden in Jenfeld ein neues Zuhause in eilig errichteten Behelfsheimen. Heute prägen Jenfeld – neben ausgedehnten Siedlungen mit Einfamilien- und Reihenhäusern mit gepflegten Gärten – überwiegend die in den 1960er und 1970er Jahren in großer Anzahl errichteten Sozialwohnungen in Betonburgen.
Ein Stadtteil wandelt sich
Die Douaumont-Kaserne wandelte sich 1972 zur Universität der Bundeswehr Hamburg; seit 2003 trägt sie den Namen des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt. Mit ca. 4.000 Studierenden und Lehrkräften gehört sie zu den größten militärischen Einrichtungen der Hansestadt.
Auf dem Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne entsteht neben den denkmalgeschützten Gebäuden die „Jenfelder Au“, ein modernes Quartier, das durch neue Entwässerungs- und Energiekonzepte und durch aktive Beteiligung der Bevölkerung bei der Planung ökologische und soziale Maßstäbe setzen soll. Die Abwässer aller Wohnungen sollen laut Planung einer Biogasanlage zugeführt werden, mit einem daran angeschlossenen quartiers-eigenen Heizkraftwerk soll klimaneutral Wärme und Strom erzeugt werden.
Teile Jenfelds, vornehmlich die Hochhaussiedlungen, gelten als sozialer Brennpunkt. Es wird versucht, diesem negativen Image mit zahlreichen sozialen Stadtentwicklungsprojekten (STEP) und einem engagierten Stadtteilbüro entgegenzuwirken. Die Kultur im Stadtteil, eigentlich die des Ostens Hamburgs überhaupt, wird durch das Jenfeld-Haus als Stätte der Begegnung mit seinem vielfältigen Programm präsentiert. Mit dem Jenfelder Moorpark steht ein attraktives Naherholungsgebiet mit Spiel- und Grillplatz zur Verfügung, das gerne genutzt wird. Um den idyllischen Moorsee führt ein als Sandweg ausgeführter barrierefreier Rundweg durch die Anlagen.
Barrierefreie Mitte
Eigentlicher Mittelpunkt Jenfelds ist das Einkaufszentrum „JEN“ mit seinen meist kleineren Geschäften und Dienstleistern, die alle barrierefrei zugänglich sind. Hier treffen sich die Jenfelder nicht nur zum Einkaufen, sondern auch gerne zum Klönschnack. In der Nähe befindet sich, als historischer Ortskern ausgewiesen durch einen Gedenkstein, der „zentrale Platz Jenfeld“.
Rollstuhlfahrer und andere in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen werden in Jenfeld kaum Probleme haben. Die Gehwege sind fast durchgehend gut befahrbar.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist Jenfeld nur über Buslinien, die Ihren Ausgangpunkt entweder an den barrierefreien U-Bahnhöfen der U1 Wandsbek-Markt und Farmsen bzw. der U2 in Billstedt haben. Die barrierefreien Bahnhöfe der Regionalbahn in Wandsbek und Tonndorf werden ebenfalls von Buslinien bedient. Autofahrer in Jenfeld kommen in den Genuss einer eigenen Autobahnabfahrt von der A24