Hauptkirche St. Michaelis
Die Hauptkirche St. Michaelis, kurz Michel, schaut auf eine lange, bewegte Geschichte zurück. Bereits um 1600 wurde der Vorläufer des heutigen Michels, der Kleine Michel, ein Stück weiter östlich des heutigen Standorts aufgebaut.
Ab 1625 konnten die Gläubigen in der Hamburger Neustadt diesen nutzen. Doch für die wachsende Gemeinde wurde die Kirche bald zu klein und von 1647 bis 1669 wurde an der heutigen Stelle der Michel errichtet und ab 1685 als fünfte Hauptkirche Hamburgs neben St. Petri, St. Jacobi, St. Nikolai und St. Katharinen in Betrieb genommen.
Am 10. März 1750 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und brannte ab. Doch schon im Jahr 1751 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt, der 1762 eingeweiht, jedoch erst 1786 mit dem Neubau des Turmes abgeschlossen wurde.
Am 3. Juli 1906 wurde die Kirche erneut durch einen Brand zerstört. Der Wiederaufbau in der alten Form, jedoch einer feuerfesten Konstruktion, dauerte 6 Jahre, am 19. Oktober 1912 wurde die Kirche feierlich wiedereröffnet.
1944 und 45 wurde das Hauptschiff durch Bombenangriffe zerstört, von 1947 bis 1952 wurden die Schäden behoben und die Kirche erneut eingeweiht.
Der Kirchenraum ist 52 Meter lang, 44 Meter breit, 27 Meter hoch, mit insgesamt 5 Orgeln ausgestattet und fasst 2.500 Gäste.
Der Aufstieg zur Aussichtsplattform in 83 m Höhe ist anstrengend, aber der phantastische Blick über die Stadt belohnt alle Mühsal. Zur Aussichtsplattform führen 452 Stufen, allerdings gibt es die Möglichkeit, vom 1. Stock, d.h. nach 52 Stufen, den Fahrstuhl zu nutzen. Der insgesamt 132,14m hohe Turm ist indes nicht nur Aussichtsplattform, sondern auch Wahrzeichen der Hansestadt und Orientierungspunkt für die Schiffer.
In der Krypta sind insgesamt 2.452 Menschen bestattet. Der Verkauf der Grabstätten sollte den Wiederbaufbau nach dem Brand 1750 finanzieren.
Kirche, Krypta und Turm sind zu besichtigen, ein breites Kulturprogramm lädt nicht nur Gläubige und nicht nur zu Gottesdiensten ein.
Barrierefreiheit
Der Michel ist eingeschränkt barrierefrei, mit einer induktiven Höranlage ausgestattet und bietet spezielle Führungen für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit.
Die genauen Informationen entnehmen Sie bitte der Webseite.
Toiletten
An der Kirche gibt es eine öffentliche Toilettenanlage, inklusive Behinderten-WC, die allerdings nicht zur Kirchengemeinde gehört, sondern von der Stadt betrieben wird. Auf deren Öffnungszeiten hat die Kirchengemeinde keinen Einfluss.
Text und Fotos: Birgit Gärtner