Stadersand & Fischmarkt

Stadersand & Fischmarkt

Kurzurlaub für Seele und Auge

Wer in Altona startet, passiert zunächst die Attraktionen des Hamburger Hafens und kann einen Blick auf die Köhlbrandbrücke genießen.

Wer in Altona startet, passiert zunächst die Attraktionen des Hamburger Hafens, die Container-Terminals, riesige Containerschiffe, Kreuzfahrtriesen, die Docks der Traditionswerft „Blohm & Voss“ und kann einen Blick auf die Köhlbrandbrücke genießen. „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön“, heißt es in einem alten Seemannslied. Ob der Turn mit der Fähre „Liinsand“ zwischen „Stadersand“ (Stade) über „Willkomm Höft“ (Wedel) bis „Hamburg Fischmarkt“ (Altona) lustig wird, liegt an den Mitreisenden. Schön ist er jedoch definitiv; ein Kurzurlaub für die Seele und die Augen.

Wer in Altona startet, passiert zunächst die Attraktionen des Hamburger Hafens, die Container-Terminals, riesige Containerschiffe, Kreuzfahrtriesen, die Docks der Traditionswerft „Blohm & Voss“ und kann einen Blick auf die Köhlbrandbrücke genießen. Die Tour führt weiter bis zum Museumshafen Övelgönne, Hamburgs ältestem Beachclub „Elbperle“, dem Airbus-Werk in Finkenwerder, die Fähr-Anlegestelle in Teufelsbrück, dem Treppenviertel in Blankenese, bis zur Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“ in Wedel, und schließlich in Gefilde, die zumindest vom Wasser aus sonst nicht zu bestaunen sind – es sei denn mit einem eigenen Schiff. Wunderbar ruhig gelegene Plätze, die manche zum Angeln nutzen, andere wiederum, um den vorbeifahrenden großen und kleinen Schiffen zuzusehen und mitunter zuzuwinken. Schafe weiden auf den Deichen, Baumreihen säumen die Ufer auf beiden Seiten. Idylle pur.

In „Willkomm Höft“ gibt es die Möglichkeit, die Fahrt zu unterbrechen und später weiterzufahren. Das dauert – je nachdem in welche Richtung – allerdings 2 oder gar 4 Stunden.
Leinen los

Viele Gäste nutzen die Fähre, um aus dem niedersächsischen Umland einen Tagesausflug nach Hamburg zu machen. Morgens mit der ersten Fähre hin, abends mit der letzten zurück. Das kann allerdings ins Auge gehen, denn die Passagierzahl ist begrenzt und wenn das Schiff voll ist, ist es voll. Ein Ticket nutzt da wenig, denn das gilt nicht für bestimmte Fahrten, sondern für den Tag. 50 Personen können Platz finden auf dem Katamaran und auch Fahrräder können mitgenommen werden.

Dreimal pro Tag sticht die „Liinsand“ in Stadersand in Richtung Hamburg mit Zwischenstopp in Wedel in See. In Stade gibt es Anschluss zu einem Bus in Richtung Bahnhof. So werden die drei Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein auf angenehme Weise miteinander verbunden. Das Ziel ist, dass die Fähre in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV), also in den öffentlichen Personennahverkehr integriert wird.

Die „Liinsand“ fährt mit einem Hybrid-Antrieb und ist somit auf der Höhe der Zeit: Auf dem Fluss ist sie emissionsarm unterwegs, in den Häfen läuft sie komplett emissionsfrei mit Batterie.

Gastronomie ist nicht vorhanden, aber der gemütliche Turn lädt quasi dazu ein, den Picknickkorb auszupacken und den mitgebrachten Kaffee mit dem Panoramablick zu versüßen. An allen Anlegestellen gibt es gastronomische Angebote unterschiedlicher Qualität, für unterschiedliche Ansprüche und je nach Geldbeutel.

Barrierefreiheit

Erstaunlicherweise wurde bei dem Katamaran, der unter dem ökologischen Aspekt gut aufgestellt ist, das Thema Barrierefreiheit völlig vernachlässigt. Grundsätzlich müssen alle Fahrgäste das Schiff über eine mobile Rampe betreten, die auch Menschen mit Handicap oder Eltern mit Kinderwagen den Einstieg problemlos ermöglicht. Allerdings gibt es auf dem Schiff an verschiedenen Stellen Hindernisse, z. B. um das wettergeschützte Deck zu entern. Auch der Toiletteneingang hat eine Kante, ein Behinderten-WC ist nicht vorhanden.

Der Einstieg in Stade und in Wedel ist barrierefrei erreichbar, in Altona hängt es von verschiedenen Faktoren, etwa Verkehrsaufkommen und Wasserstand ab, auf welcher Seite des Anleger-Pontons das Schiff andockt. Auf einer der beiden möglichen Seiten führt eine Stufe zu dem Einstiegs-Terrain. Allerdings kann die mobile Rampe auch eingesetzt werden, um Menschen, die sich mit Hilfsmitteln fortbewegen, die Überbrückung dieser Stufe zu ermöglichen. Auf dem Schiff stehen die netten jungen Matrosen zur Verfügung, um die Hürden überwinden zu helfen, sodass fast alle in den Genuss dieses Turns kommen können. Mit einem E-Rolli könnte es allerdings schwierig werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, etwaigen Assistenz-Bedarf vorher telefonisch abzuklären.

In Altona am Fischmarkt gibt es öffentliche Toiletten, ein Behinderten-WC ist im Fenster des Toilettenhäuschens ausgeschildert.

Problematisch für Nichtraucher: Am Außendeck der „Liinsand“ darf geraucht werden.

Text und Fotos: Birgit Gärtner

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